NATURDENKMAL BERGHOLZ - Stoabruch Büchlberg | Büchlberger Granit in aller Welt

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NATURDENKMAL BERGHOLZ

Geschichte

  • 1870: Der Abbau von Granit im Bergholz begann.
  • 1906: Hier wurden die ersten Kleinpflastersteine Europas hergestellt. In den besten Zeiten hatten bis zu 250 Steinhauer, Steinmetze, Hilfsarbeiter und Lehrlinge hier Arbeit. Es gab auch eine Steinhauerschule.
  • Anfang der 1970er Jahre: Nach der Stilllegung des Steinbruchs, füllte sich sein Grund mit Quellwasser. Der dunkle See hat eine Tiefe von bis zu 12 m und an den steilen Felswänden und Abraumhalden hat sich eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt angesiedelt.
  • 1988: Die Gemeinde hat den schönsten und wichtigsten Teil erworben, um seine Artenvielfalt und landschaftliche Schönheit zu erhalten und weiterzuentwickeln.
  • Heute: Das Steinbruchgelände - der wie ein Krater in der Mitte der Bergkuppe liegt - ist nicht nur ein Kleinod für Naturliebhaber, sondern auch ein bedeutendes Naturdenkmal für Büchlberg und den Landkreis Passau.

Granit-Verwendung

  • Der begehrte Büchlberger Granit wurde für zahlreiche Repräsentativbauten in allen Großstädten Deutschlands verwendet. Der Nürnberger Hauptbahnhof, das Opernhaus von Königsberg und das Kaufhaus Wertheim in Berlin wurden aus diesem Stein gebaut.
  • Abgebaut wurden vor allem die besten Steine in der Mitte der Bergkuppe. Dadurch versiegten die Quellen an den Hängen des Bergholzes. Das Wasser floss in den Steinbruch und musste ständig ausgepumpt werden.


TIPPS und ANREGUNGEN

  • Stoabruch-Weihnacht: immer am 2. Advent-Wochenende im Dezember.
  • Am Eingang informiert ein Schauraum Granit über die Geschichte des Ortes.
  • Trimm-Dich-Pfad
  • Rundwanderweg: ganzjährig kann der interessierte Besucher bei einem Rundgang die Natur entdecken und genießen oder einfach mal vom Alltag innehalten.

Der Steinbruch im Bergholz heute
Nach der Stillegung des Steinbruches, der wie ein Krater in der Mitte der Bergkuppe entstanden war, füllte sich sein Grund mit Quellwasser. Der dunkle See hat heute eine Tiefe von bis zu 12 Metern. Die steilen Felswände und Abraumhalden werden zunehmend von Pflanzen besiedelt. Mittlerweile ist fast das gesamte Gebiet von Wald bedeckt und nur die zahlreichen Löcher und Halden, die fast überall auf dem Berg zu finden sind, erinnern noch an die mühevolle Arbeit der Steinhauer im Bergholz. Seit dem 1. Oktober 1984 steht das Bergholz mitsamt dem Steinbruch als Landschaftsschutzgebiet unter Schutz.

Die Vielfalt des Bergholzes
Bei einem Spaziergang im Bergholz finden Sie auf engem Raum eine Vielzahl von interessanten Lebensräumen:
  • der tiefe See,
  • die steilen Felswände,
  • die kleinflächigen Magerrasen auf sehr nährstoffarmen und flachgründigen Standorten
  • eine Magerwiese, die früher zur Futtergewinnung genutzt wurde
  • Gehölzbestände mit Weiden, Birken, Espen und anderen Weichhölzern auf ehemaligen Freiflächen
  • Fichten-Tannen-Buchen-Wälder an den Nordhängen
  • Eichen-Kiefern-Wälder auf den Kuppen an den flachgründigen Südhängen.
 
Tiere im Bergholz
Im Frühling ist das Bergholz erfüllt von den Gesängen zahlreicher Vogelarten wie Zaunkönig, Heckenbraunelle, Rotkehlchen, Singdrossel, Waldlaubsänger, Misteldrossel, Fitis und Zilpzalp. Mit etwas Glück kann man in den Eichenwäldern auch den
Waldlaubsänger bei seinem Singflug beobachten. Besonders in Bäumen mit weichem Holz oder in absterbenden Bäumen baut der Buntspecht seine Bruthöhlen. In den folgenden Jahren werden diese dann von Staren, Kleibern und Meisen benutzt. Einige Schmetterlingsarten wie der seltene Trauermantel fliegen schon ab Ende März. Seine Raupen leben an den im Bergholz häufig vorkommenden Birken, Espen und Salweiden. Über der Wiese oberhalb des Steinbruches fliegt das Schachbrett - eine weitere selten gewordene Schmetterlingsart, deren Raupe sich von Gräsern ernährt.
In Wiesen und an Waldrändern können Sie mit etwas Glück auch die lebhaften Zauneidechsen beobachten. Wie alle Reptilien sind sie wechselwarme Tiere. Sie wärmen ihren Körper im Sonnenlicht. Deshalb halten sich die wärmeliebenden Tiere bevorzugt an sonnigen warmen Stellen auf. Die Männchen sind hellgrün, die Weibchen unauffällig braun gefärbt. Bei einem Spaziergang im Frühsommer können Sie sich am Zirpen der Feldgrille erfreuen. Die Seebewohner sind nicht so leicht zu entdecken - hier lebt der seltene Edelkrebs. Die Tiere verstecken sich tagsüber unter Steinen und kommen erst in der Dämmerung hervor, um auf Jagd zu gehen. Sie ernähren sich von Wasserinsekten, Würmern, Schnecken, Muscheln und kranken Fischen. Einzelne Eitel und Karpfen können vom oberen Rand des Steinbruches aus bei ihren eleganten Schwimmbewegungen beobachtet werden.
 
Die Pflanzenwelt
Zu den seltenen Pflanzen im Bergholz gehört die Tanne. Auf einigen dieser Tannen wächst die Tannenmistel, ein immergrüner, kugelförmig wachsender Strauch, der als Heil- und Zierpflanze seit jeher Verwendung fand. Ihr Schicksal ist an das der Tanne geknüpft, denn sie kann als spezialisierte Schmarotzerpflanze nur auf und von ihr leben. Die weißen Früchte werden nur von wenigen Vogelarten, vor allem von der Misteldrossel, gefressen und die Samen auf diesem Wege verbreitet.Im Bereich von Waldsäumen wächst die Pechnelke, eine Charakterpflanze des Bayerischen Waldes. Sie ist leicht an ihrem klebrigen Stengel und den auffallenden purpurroten Blüten zu erkennen. Sehr selten kommt auch das gelbblühende Wiesenhabichtskraut am Ufer des Sees vor. In den letzten vorhandenen Magerrasen wächst das Bergsandglöckchen, ein zierliches blaublühendes Pflänzchen.
 
Natürliche Entwicklung und Pflege
Um den besonderen Charakter des Gebietes zu erhalten, ist folgende Pflege vorgesehen:
  • Die Wiese oberhalb des Steinbruches wird wieder gemäht, um den Arten- und Blütenreichtum zu erhalten.
  • Die eindrucksvollen Felswände sollen sichtbar bleiben. Dazu werden die vor oder in den Felswänden wachsenden Gehölze von Zeit zu Zeit behutsam ausgelichtet.
  • Kleingewässer werden erhalten.
Der ehemalige Steinbruch ist ein Beispiel dafür, wie die Natur selbst fähig ist, Wunden der Landschaft zu heilen. Die natürliche Wiederbesiedelung durch Pflanzen und Tiere zeigt hier, daß man mit Geduld die Entwicklung wertvoller Lebensräume abwarten kann. Da die Natur niemals gleich bleibt, ist die Beobachtung ihrer Veränderungen ein spannendes Erlebnis.
 
Was Sie im Bergholz tun können
  • Einen wohltuenden Spaziergang machen,
  • die Schönheit von Stein, Wasser und Pflanze erleben, Ein- und Ausblicke genießen,
  • eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren beobachten,
  • die Veränderung der Natur in den Jahreszeiten erleben: raschelndes buntes Laub im Herbst oder ein Winterspaziergang im Bergholz sind ganz andere Erlebnisse als an heißen Sommertagen die dunkle Tiefe des Sees zu genießen,
  • vom Alltag innehalten, sich an einem stillen Ort entspannen und erholen und die Natur auf sich wirken lassen.
 
Was Sie für das Bergholz tun können
Achten Sie die Natur des ehemaligen Steinbruches! Nehmen Sie bitte Rücksicht auf die Bewohner des Bergholzes. Die Tiere und Pflanzen haben das Recht auf einen ungestörten Lebensraum.
Damit sollte selbstverständlich sein, daß auch Einschränkungen notwendig sind. So darf im See nicht gebadet und im gesamten Bergholz kein Feuer angezündet werden. Die Angelfischerei ist wegen der geringen Größe des Sees auf ein naturverträgliches Maß beschränkt. So können auch die nächsten Besucher den Eindruck des Steinbruches genießen: dunkles Wasser, aufregend steile Felswände, tiefe Stille.

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